„Immer mehr Bushaltestellen im Hanauer Stadtgebiet verfügen über einen barrierefreien Ausbau“ freut sich Stadtrat Thomas Morlock und ergänzt: „Aktuell sind bereits 241 der 347 Haltestellen entsprechend gestaltet und erst kürzlich wurden in Steinheim und Großauheim acht Ausbauprojekte fertiggestellt.“ Bis Ende des Jahres 2024 sollen elf weitere Haltestellen und neun neue Wartehallen in Steinheim folgen. Damit kommt die Stadt Hanau ihrer im Personenbeförderungsgesetz festgelegten Verpflichtung nach, dass Bushaltestellen barrierefrei auszubauen sind.
Neben den sechs fertiggestellten Haltepunkten werden im Stadtteil Steinheim aktuell noch drei weitere ausgebaut. In Großauheim entstanden sogar zwei komplett neue Bushaltestellen am Knotenpunkt Depotstraße / Philipp-Heck-Straße. Diese ersetzen die ehemalige Haltestelle Adalbert-Eisenhuth-Straße. Aufgrund der Lage an der Depotstraße entlang der neuen Linienführung der Stadtbuslinie 6 bestehen direkte und häufige Verbindungen zwischen Großauheim-Rochusplatz, dem Gewerbegebiet und der Waldsiedlung.
Für einen solchen Ausbau werden die Warteflächen mit einem Sonderbordstein versehen, der sich 22 Zentimeter über der Fahrbahn befindet. Somit wird im Zusammenspiel mit den Niederflurbussen und der Busabsenkung ein barrierefreier Zugang möglich. Ergänzend werden geriffelte Bodenplatten – sogenannte taktile Leitstreifen – sowie ein kontraststarkes Pflaster für Menschen mit Sehschwäche oder -behinderung eingebaut.
Auch die Fahrgastinformation sowie die Wartesituation wird bei einem Umbau verbessert. An einzelnen Bushaltestellen wird eine sichere Wegeführung der Fahrgäste zur Bushaltestelle durch neue Querungshilfen ermöglicht. Zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität sind zudem neue Wartehallen vorgesehen, sofern die Platzverhältnisse dies zulassen. Vier der Haltestellen in Großauheim und Steinheim werden mit solchen Wartehallen ausgestattet. "Unser Ziel ist es dabei, eine deutliche Attraktivitätssteigerung zu erreichen und möglichst allen Menschen in der Stadt einfach und umfassend die Möglichkeit zu bieten, den ÖPNV zu nutzen", so Morlock weiter und fügt an "Unser Dank auch an das Land Hessen, dass den barrierefreien Ausbau der Bushaltestellen durch Fördermittel unterstützt."
Nach Abschluss der Baumaßnahmen werden 73 Prozent der Bushaltestellen in Hanau barrierefrei erreichbar sein. Es ist vorgesehen, in den darauffolgenden Jahren rund 40 weitere Bushaltestellen auszubauen und eine Quote von 85 Prozent zu erreichen. Grundsätzlich strebt die Stadt Hanau eine möglichst vollständige Barrierefreiheit der Bushaltestellen an. Insbesondere aufgrund der örtlichen Gegebenheiten ist ein entsprechender Ausbau jedoch nicht immer möglich.
Doch auch an dafür vorgesehenen Bushaltestellen kann ein ebenerdiger Einstieg unmöglich werden – insbesondere dann, wenn Hindernisse vor oder nach der Haltestelle vorliegen, etwa durch parkende oder "nur kurz haltende" Autos. "Das Personal der HSB berichtet immer wieder davon, dass eine gerade Anfahrt von Haltestellen nicht möglich ist oder aber ausreichend Platz für die Abfahrt fehlt. Beides sind wichtige Voraussetzungen, um einen ebenerdigen Einstieg zu gewährleisten", betont Morlock und fügt hinzu: "Ich appelliere an alle Mitbürgerinnen und Mitbürger, an all jene zu denken, die durch eine derartig unachtsame Parkweise Probleme beim Ein- oder Ausstieg haben. Nehmen Sie daher Rücksicht und parken Sie mit Bedacht und Abstand zu den Haltestellen."