„Alltagsmasken in Bussen, Bahnen und Anruf-Sammeltaxen sind unabdingbar, wenn der ÖPNV seiner Funktion als umweltfreundliches und die Verbreitung des Corona-Virus vermeidendes Verkehrsmittel gerecht werden will“, ist Hanaus Stadtrat Thomas Morlock überzeugt. Daher besteht ab Montag, 20. April, im ÖPNV in den Bussen der Hanauer Straßenbahn Maskenpflicht, die dort ab 27. April auch gezielt kontrolliert wird.
Mit der Wiedereröffnung von Geschäften am 20. April und dem am 27. April einsetzenden Teilschulbetrieb werde die Mobilität der Stadtgesellschaft zunehmen, so Morlock weiter. Durch das daraus folgende dichtere Beisammensein in den HSB-Bussen sei die Abstandsregel von anderthalb Meter „auch bei bestem Willen nicht immer einzuhalten“, so der Stadtrat und HSB-Aufsichtsratsvorsitzende. Daher sei der verpflichtende Schutz mit einer Alltagsmaske „unabdingbar, damit der ÖPNV seine wichtige Bedeutung für die Mobilität nicht verliert und wir einem Umstieg der Kunden zum motorisierten Individualverkehr vorbauen“. Und Morlock unterstreicht: „Wenn wir die Verkehrswende voranbringen wollen, müssen wir den Menschen das Vertrauen geben, dass sie in Bussen und Bahnen keinem Corona-Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind.“
Morlock hält es für „sinnvoll und zielführend“, wenn die Pflicht zum Tragen von selbst genähten Alltagsmasken, Tüchern, Schals oder Stoff als textile Barriere nicht nur im Stadtgebiet von Hanau in Bussen, Bahnen und Taxen vorgeschrieben würde, sondern darüber hinaus im Verbundgebiet des RMV und in gesamten ÖPNV in Deutschland. Daher seien aktuelle dementsprechende Überlegungen von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer zu begrüßen, ebenso die zumindest dringende Empfehlung des RMV und des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) Masken zu tragen.
Die HSB hat zu diesem Zweck im Einvernehmen mit der Stadt Hanau ihre Beförderungsbedingungen angepasst, damit die Masken verpflichtend zu tragen sind. Morlock begrüßt zugleich das Zusammenwirken mit der KreisVerkehrsGesellschaft Main-Kinzig, die in den Regionalbus-Linienbündeln mit Hanauer Anbindung ausdrücklich auf die Maskenpflicht in der Brüder-Grimm-Stadt hinweisen lässt.
Die HSB setzt über Plakate an den mittleren und hinteren Bustüren ihre Fahrgäste von der Neuregelung in Kenntnis, zudem im Fahrgastfernsehen und unter www.hsb.de. Dazu gehört auch, dass für das Einhalten der Maskenpflicht „nach der ersten Woche des Eingewöhnens ab 27. April spezielle Kontrollteams zum Einsatz kommen und Fahrgäste ohne Schutz von Mund und Nase leider des Busses verweisen müssen“, betont HSB-Geschäftsführer Thomas Schulte.
Der Vorneeinstieg in den HSB-Bussen ist weiterhin nicht möglich. Damit und mit einer Abgrenzung zwischen Fahrpersonal und Fahrgastraum werde die Infektionsgefahr für die Menschen, die den Bus lenken, ebenso gemindert wie durch den vorübergehend im Bus eingestellten Fahrkartenverkauf, begründet Schulte diese Vorgehensweise.
Wer RMV-Tickets aller Art erwerben oder sich beraten lassen will, kann das ab Montag, 20. April, wieder in der RMV-MobilitätsZentale am Busbahnhof Freiheitsplatz. Die ist für Fahrgäste montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr geöffnet. Fahrkarten lassen sich auch an den neuen Automaten erwerben, welche die HSB an den Haltestellen Freiheitsplatz und Marktplatz in Betrieb genommen hat.
HSB-Geschäftsführer Schulte dankt den Fahrgästen, die auch in den vergangenen Wochen der Corona-bedingten Einschränkungen des öffentlichen Lebens dem städtischen Nahverkehrsunternehmen „die Treue gehalten haben“. So habe die HSB im April 2020 im Vergleich zum Vorjahr immerhin noch durchschnittlich 35 Prozent der Einsteigerzahl verbuchen können. Andere Verkehrsunternehmen vermeldeten meistens lediglich 20 Prozent.
Hanau, den 17. April 2020 / jh