Die Hanauer Straßenbahn (HSB) hat erstmals einen Hybridbus in Betrieb genommen, ebenso vier neue Diesel-Gelenkzüge mit strengen Abgasstandards. Auf deren niedriges Niveau an Stickoxid-Ausstößen hat sie zudem zwei Busse aus dem Bestand gebracht, indem sie deren Motoren für einen Test technisch nachgerüstet hat. „Damit nutzen wir der Umwelt in Hanau rascher als mit bestenfalls mittelfristig finanzier- und bestellbaren Elektrobussen“, sagt Stadtrat Thomas Morlock, Hanaus Verkehrsdezernent und HSB-Aufsichtsratsvorsitzender.
Der MAN Lions City Hybrid verbraucht auf 100 Kilometern nicht wie die anderen HSB-Gelenkzüge 55 bis 60 Liter, sondern nur 49 Liter. Dies gewährleistet die Start-Stopp-Technik, durch die im Stehen der Motor ausgeht und somit Energie gespeichert wird. „Das hilft klimaschädliches Kohlendioxid vermeiden“, erklärt HSB-Geschäftsführer Thomas Schulte.
Was Stickstoffdioxid angeht, sammelt die HSB Erfahrungen mit Nachrüstungen in zwei Bussen nach Euro-5-Abgasstandard. „Da in Hanau die Grenzwerte für Stickstoffdioxid nicht überschritten werden, erhalten wir nach aktuellem Stand der Bedingungen auch keine Förderung, um mit Abgasnachbehandlungsanlagen nachzurüsten“, so Schulte. Die Firma Puritech testet in den zwei HSB-Bussen, weil sie sich für die von ihr vertriebenen Nachrüstanlagen um eine Zulassung für Mercedes Citaros bemüht. Würde die HSB in ihren 14 noch vorhandenen Bussen mit Euro-5-Abgassstandard nachrüsten wollen, würde sie das mehr als 200.000 Euro kosten, rechnet der HSB-Geschäftsführer vor und meint: „Das will wohl überlegt sein.“ Insgesamt befinden sich 68 Busse im HSB-Fuhrpark.
Gemäß HSB-Aufsichtsratsbeschluss sind in den vergangenen zweieinhalb Jahren 17 neue Busse angeschafft worden, zuletzt jetzt durch vier Gelenkzüge der Marke Solaris. Die Euro-6-Busse stoßen im Schnitt 25mal weniger Stickoxide aus als die Busse aus den Anschaffungsjahren 2002 bis 2004.